zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

City - Selmke, Klaus

Eichenberg, Walter

Karat - Kurzhals, Thomas

Puhdys - Jeske, Harry

Puhdys - Scharfschwerdt, Klaus

Renft Combo - Gläser, Peter

Renft Combo - Jentzsch, Klaus

Renft Combo - Pannach, Gerulf

Silly - Tamara Danz

Die vier Brummers

City - Fritz Puppel

Kurzweg, Jo

Roth, Herbert

Stern Meißen - Fißler, Reinhard


Reinhard Fißler * 06. Februar 1949 in Güstrow;
† 13. Februar 2016 in Berlin
( 67 Jahre )
war ein deutscher Rocksänger und Gitarrist.

Fißler wuchs bei seinen Großeltern in Tangermünde auf, weil seine Eltern in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelt waren. Als 14-Jähriger zog er zu seinem Onkel nach Dresden. Von 1969 bis 1973 studierte er an der TU Dresden Chemie.

Seine musikalische Laufbahn begann 1965 im Schulchor und später in der Schülerband Intercombo aus Dresden. Neben seinem Studium spielte er bei der Gruppe LUNAS, einer Hochschulband mit internationaler Besetzung.

STERN-COMBO MEISSEN 1971

1972 holte ihn Martin Schreier zur Stern-Combo Meißen. Ursprünglich sollte er Soul singen, aber innerhalb kurzer Zeit verließen die Bläser die Band; auch ein Gitarrist wurde nicht mehr gebraucht.

Fißler studierte Gesang an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Am 18. Juni 1976 erhielt er einen Berufsausweis als Instrumentalist. In den Folgejahren war der expressive Gesangsstil Fißlers einer der Faktoren für den Erfolg der Band. Fißler wurde gelegentlich als „Seelensänger“ bezeichnet. Unter anderem wurden fünf Langspielplatten mit ihm als Sänger bei Amiga veröffentlicht.

1982 änderte Martin Schreier die musikalische Ausrichtung der Band. Fißler musste die Band verlassen. Ab 1983 trat er mit FWH (kurz für Fißler, Werneburg, Hempel bzw. Funk-Welle-Heiß mit Volker Simon) auf. Er schloss sich 1985 der Ulk-Band Reggae Play an, die er zwei Jahre später verließ. 1988 tourte er zusammen mit Gitarrist Heinz Prüfer und Keyboarder Andreas Raab als Fißler Gang. Unmittelbar vor der Wende schrieb die Band das Lied Two Ways to Go, das die Situation zahlreicher DDR-Bürger beschrieb. Von 1989 bis 1996 tourte Fißler mit dem Programm „Reinhard Fißler im Konzert“.

Mitglieder der Gruppe Stern-Combo Meissen1977 bei einem Konzert
© picture alliance / ZB | dpa Picture-Alliance / Berliner Verlag/Archiv

Mitte des Jahres 2000 wurde bei Reinhard Fißler ALS diagnostiziert. Der Zustand verschlechterte sich Ende des Jahres, so dass er die Gitarre nicht mehr halten und sein neues Album vorerst nicht beenden konnte.

Ab Ende 2000 arbeitete Reinhard Fißler weiter an seiner Musik. Sein Produzent und das Plattenlabel „Secret Word Records“ unterstützen ihn dabei.

Thomas Kurzhals, der musikalische Kopf der Stern-Combo Meißen, arrangierte für Reinhard Fißlers zweites Soloalbum was bleibt alte Werke in neuen Versionen. Reinhard Fißler: „Wenn ich schon nicht selber spielen kann, dann möchte ich wenigstens eine CD auf Tournee schicken.“

Trotzdem trat er seit 2003 weiterhin selbst im Rollstuhl auf. Er komponierte weiterhin, so für den Kinderzirkus Cabuwazi. Sein vorletztes Konzert gab Fißler am 17. April 2005 mit Stephan Trepte und Werther Lohse mit den „Geschichten vom Sachsendreier“ in der Gaststätte Neu Helgoland am Berliner Müggelsee.

Für seinen ebenfalls schwer erkrankten Freund, den Liedermacher Holger Biege, sang Reinhard Fißler noch im letzten Sommer ein Lied.

Es war der letzte Auftritt des Mannes, den Künstler wie Dirk Zöllner, Dirk Michaelis, Klaus Renft und Barbara Kellerbauer gleichermaßen als künstlerisches und menschliches Vorbild schätzten.

Reinhard Fißler starb in einem Berliner Krankenhaus, erlöst von einem Leiden, das ihn anderthalb Jahrzehnte gequält hatte, kurz nach seinem 67. Geburtstag. „Musik war sein Leben“, sagt sein Manager und Freund Detlef Seidel. Ohne Musik war es für ihn nicht vorstellbar.

Das Ende einer Ära: Die Eissporthalle in Halle, in der Reinhard Fißler so viele beeindruckende Auftritte absolviert hat, beginnt man heute abzureißen.


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04